Im Juni 2014 wurde die heutige Christuskirche (früher Zionskirche) 125 Jahre alt.
Der Name "Evangelisch methodistische Kirche" ist noch ziemlich jung.
Er geht auf eine Vereinigung der beiden Freikirchen "Evangelische
Gemeinschaft" und "Bischöfliche Methodistenkirche" zurück. Sie haben
sich 1968 weltweit zur Evangelisch methodistischen Kirche (kurz EmK)
verbunden.
In englisch-sprachigen Ländern heißt sie United Methodist Church
(Vereinigte Methodistische Kirche).
Doch der Reihe nach | |
1851: Großer Hirschgraben 15 |
Im Jahr 1851 wurde der aus Eubach in Hessen stammende und nach Amerika
ausgewanderte Engelhardt Riemenschneider (1815 - 1899) von der
amerikanischen Methodistenkirche als Missionar nach Frankfurt/M.
gesandt. Unterstützung bei seiner mühsamen Arbeit bekam er von den
Herrnhutern und Hugenotten, mit denen er in Friedrichsdorf in
Verbindung kam. Auch der amerikanische Konsul in Frankfurt, der selbst
Methodist war, half ihm, indem er bei der Polizei erreichte, dass
Riemenschneider als Missionar arbeiten durfte. Riemenschneider mietete im Großen Hirschgraben 15, nahe bei Goethe's Geburtshaus, einen Saal, den er aber nach kurzer Zeit wieder verlassen musste, weil dem Hausbesitzer die Predigten zu laut und die Besucher nicht vornehm genug waren. |
1852-1862: | Neun Jahre lang musste die kleine Gemeinde immer wieder umziehen, bis am 14. Dezember 1862 ein Saal für 200 Personen in der Paulsgasse 2 gemietet werden konnte. |
1862-1867: Paulsgasse 2 |
Hier fand im Juni 1863 die 1. Jährliche Konferenz der Bischöflichen Methodistenkirche statt. |
1867-1869: Großer Hirschgraben 1 |
Nach fünf Jahren wurde ihr auch dort gekündigt und sie zog zurück in den Großen Hirschgraben, diesmal Nr.1. |
1869-1874: Große Gallusgasse 19 |
Nach weiteren zwei Jahren fand sie in der Großen Gallusgasse 19 eine Bleibe. |
ab 1874: Großer Kornmarkt 4 |
Der damalige Prediger Schlaphof kaufte das Haus am Großen Kornmarkt,
sodass der Gemeinde endlich - nach 23 Jahren - ein passender
Gottesdienstraum für 250 Personen zur Verfügung stand, und diesmal im
eigenen Haus. Die Einweihung fand am 15. September 1874 statt. |
1887-1889: Merianplatz 13 |
1887 kaufte der damalige Prediger Jakob Kaufmann das Grundstück
Merianplatz 13. Die Gemeindeglieder gaben bereits seit Dezember 1888 Darlehen für den Kirchenbau, sodass man in Frankfurt staunte, in welch kurzer Zeit eine "Handvoll Methodisten (etwa 300 Mitglieder) eine schöne Kirche bauen lassen konnte". |
14.06.1889: Merianplatz 13 |
Einweihung der "Zionskirche". |
1944: Wiederaufbau |
Am 20.01.1944 wurde die Zionskirche von einer Brandbombe getroffen, am 29.01.1944 auch das Vorderhaus. Im Mai 1944 wurde der kleine Saal wieder hergerichtet. |
1998: Merianplatz 13 |
Zum 01.07.1998 wurde die Zionsgemeinde mit den Gemeinden Ebenezer (s. unten) und Erlöser vereinigt zur "Christuskirche" am Merianplatz 13. |
ab 1895: Niddastrasse 68 |
Die Zionsgemeinde ist größer geworden und da für manche Gemeindeglieder die Kirche im Osten der Stadt zu weit entfernt war, wurde ab 1895 in der Niddastrasse 68 ein weiterer Versammlungsort gemietet und bildete somit die neue Ebenezer-Gemeinde (als "Frankfurt II" der Methodisten). |
ab 1907: Ludwigstrasse 29 |
Am 12. September 1906 kaufte die Ebenezer-Gemeinde in der Ludwigstrasse, am damaligen Stadtrand, einen Acker, um dort ein Gemeindehaus zu errichten. Es wird am 31. Mai 1907 eingeweiht. |
1950: erneute Einweihung |
Durch Bombenangriffe am 20.12.1943 und vor allem am 22.03.1944 zerstört, wird das Anwesen ab 1948 stufenweise wieder aufgebaut. Am 26.03.1950 wird das neue Gemeindehaus eingeweiht. |
1998: Merianplatz 13 |
Zum 01.07.1998 wurde die Ebenezer-Gemeinde mit den Gemeinden Zion und Erlöser vereinigt zur "Christuskirche" am Merianplatz 13. |
Text aus der 1989 zusammengestellten Festschrift "100 Jahre Zionskirche" von Ingeborg Alrutz und Günter Winkmann.